Dr. Laura Méritt
Lusty readings
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MIlieustudien
Milieustudien in weiblichen Feuchtgebieten
Bei manch einer ist das Höschen ständig nass, andere kommen mit weniger Überfluss daher, wieder andere erfreuen sich an spontanen Ergüssen. 5 ml pro Tag werden angeblich nicht überschritten, und auch bei größeren Mengen wurde bislang kein organischer missgünstiger Grund gefunden. Wie viel Saft frau täglich produziert, ist also sehr verschieden, in jedem Fall aber ist das „Weiberwasser“ ein äusserst ausgeklügelter Clittail, der für den Freudenfluss wie für die Gesundheit unseres Wollustorgans sorgt.
Während der sexuellen Erregung wird noch zusätzlich Flüssigkeit in den Zellen des Schwellgewebes der Schleimhäute sowie in den Drüsen am Möseneingang gebildet (wir nennen sie vulvaginale Drüsen, im Medizinjargon sind sie nach ihrem Erfinder Bartolini benannt). Auch in der weiblichen Prostata rund um die Harnröhre sitzen viele Drüsen, die „Liquor vitae“ produzieren. Dadurch flutscht es besser und wir sind vor kleinen Verletzungen zusätzlich geschützt. Wie neuste Studien belegen, gilt die weibliche Ejakulation auch als durchblutungsfördende Be- und Entwässerung, die Blasenentzündungen vermeiden hilft.
Menge, Farbe und Geruch des Mösensaftes variieren nicht nur im Laufe des Lebens, sondern auch während des Zyklus. Vor dem Eisprung und vor der Blutung wird mehr gesaftet. Ernährung und Medikamente, Drogen wie auch die Pille haben Einfluss, ebenso Intimhygiene, enge Hosen und künstliche atmungsrenitente Materialien von Slips und Binden, Stress und seelische Belastungen.
Bei der gynäkologischen Untersuchung wird der ph-Wert festgestellt, der unter 4,5 liegen soll. Er zeigt den Säurewert des Mösenliquids an (Medizinjargon: Vaginalflora*) und auch, ob sich das „Scheidenmilieu im Gleichgewicht“ befindet. Liegt er oberhalb, werden „unspezifische Vaginalinfektionen“ diagnostiziert und Milchsäure-Zäpfchen o.ä. verschrieben.
Die Annahme, dass zu viel oder zu wenig des Flusses oder der Säure zu behandeln sei, geht auf den deutschen Gynäkologen Albert Döderlein 1892 zurück. Er stellte fest, dass in der Flora einer „gesunden“ geschlechtsreifen Frau die Milchsäure von zahlreichen „guten“ Laktobazillen hergestellt wird und vorherrschend für die Abwehr von krankmachenden Keimen zuständig ist. Erst in den letzten Jahren wurde herausgefunden, dass weitaus mehr Laktobazillen existieren und bei einem Viertel der Frauen andere Bakterien dominieren. Deren Quellsaft würde lehrbuchmäßig als bakterielle Vaginose klassifiziert, obwohl sie keine weiteren klinischen Symptome hatten. Die Zusammensetzung und Stabilität des Saftes ist also weitaus individueller und von ganz verschiedenen Faktoren abhängig, sie kann sich sogar innerhalb eines Tages verändern.
Letztendlich ist es höchste Zeit, veraltete Annahmen über „gesund“ oder „normal“ zu überprüfen und zum andern den Kontakt zum eigenen Körper wieder stärker herzustellen. Je mehr eine Frau auch über ihre sexuelle Anatomie weiß, umso sicherer kann sie selbst entscheiden, was für sie gut ist, und ob und wann sie bei Beschwerden eine Ärzt_in aufsucht. Bei einer Ärzt_in kann sie besser die Ratschläge besser beurteilen und weitere Quellen heranziehen wie z.b. vom FFGZ (Feministischen Frauen Gesundheits-Zentrum).
Unsere Vulva ist ein wunderbares Organ, lassen wir sie hoch leben und saften!
*Vagina, lat. Scheide (vs. Schwert), bezeichnet medizinisch den Kanal bis zur Gebärmutter. In diesem Text werden sex-positive und sexuell selbstbestärkendere Beschreibungen verwendet.
Laura Méritt
Bei manch einer ist das Höschen ständig nass, andere kommen mit weniger Überfluss daher, wieder andere erfreuen sich an spontanen Ergüssen. 5 ml pro Tag werden angeblich nicht überschritten, und auch bei größeren Mengen wurde bislang kein organischer missgünstiger Grund gefunden. Wie viel Saft frau täglich produziert, ist also sehr verschieden, in jedem Fall aber ist das „Weiberwasser“ ein äusserst ausgeklügelter Clittail, der für den Freudenfluss wie für die Gesundheit unseres Wollustorgans sorgt.
Während der sexuellen Erregung wird noch zusätzlich Flüssigkeit in den Zellen des Schwellgewebes der Schleimhäute sowie in den Drüsen am Möseneingang gebildet (wir nennen sie vulvaginale Drüsen, im Medizinjargon sind sie nach ihrem Erfinder Bartolini benannt). Auch in der weiblichen Prostata rund um die Harnröhre sitzen viele Drüsen, die „Liquor vitae“ produzieren. Dadurch flutscht es besser und wir sind vor kleinen Verletzungen zusätzlich geschützt. Wie neuste Studien belegen, gilt die weibliche Ejakulation auch als durchblutungsfördende Be- und Entwässerung, die Blasenentzündungen vermeiden hilft.
Menge, Farbe und Geruch des Mösensaftes variieren nicht nur im Laufe des Lebens, sondern auch während des Zyklus. Vor dem Eisprung und vor der Blutung wird mehr gesaftet. Ernährung und Medikamente, Drogen wie auch die Pille haben Einfluss, ebenso Intimhygiene, enge Hosen und künstliche atmungsrenitente Materialien von Slips und Binden, Stress und seelische Belastungen.
Bei der gynäkologischen Untersuchung wird der ph-Wert festgestellt, der unter 4,5 liegen soll. Er zeigt den Säurewert des Mösenliquids an (Medizinjargon: Vaginalflora*) und auch, ob sich das „Scheidenmilieu im Gleichgewicht“ befindet. Liegt er oberhalb, werden „unspezifische Vaginalinfektionen“ diagnostiziert und Milchsäure-Zäpfchen o.ä. verschrieben.
Die Annahme, dass zu viel oder zu wenig des Flusses oder der Säure zu behandeln sei, geht auf den deutschen Gynäkologen Albert Döderlein 1892 zurück. Er stellte fest, dass in der Flora einer „gesunden“ geschlechtsreifen Frau die Milchsäure von zahlreichen „guten“ Laktobazillen hergestellt wird und vorherrschend für die Abwehr von krankmachenden Keimen zuständig ist. Erst in den letzten Jahren wurde herausgefunden, dass weitaus mehr Laktobazillen existieren und bei einem Viertel der Frauen andere Bakterien dominieren. Deren Quellsaft würde lehrbuchmäßig als bakterielle Vaginose klassifiziert, obwohl sie keine weiteren klinischen Symptome hatten. Die Zusammensetzung und Stabilität des Saftes ist also weitaus individueller und von ganz verschiedenen Faktoren abhängig, sie kann sich sogar innerhalb eines Tages verändern.
Letztendlich ist es höchste Zeit, veraltete Annahmen über „gesund“ oder „normal“ zu überprüfen und zum andern den Kontakt zum eigenen Körper wieder stärker herzustellen. Je mehr eine Frau auch über ihre sexuelle Anatomie weiß, umso sicherer kann sie selbst entscheiden, was für sie gut ist, und ob und wann sie bei Beschwerden eine Ärzt_in aufsucht. Bei einer Ärzt_in kann sie besser die Ratschläge besser beurteilen und weitere Quellen heranziehen wie z.b. vom FFGZ (Feministischen Frauen Gesundheits-Zentrum).
Unsere Vulva ist ein wunderbares Organ, lassen wir sie hoch leben und saften!
*Vagina, lat. Scheide (vs. Schwert), bezeichnet medizinisch den Kanal bis zur Gebärmutter. In diesem Text werden sex-positive und sexuell selbstbestärkendere Beschreibungen verwendet.
Laura Méritt